Gottes Liebe. Mehr als ein Gefühl?

17. September 2020

Glaube basiert auf Gefühlen- hab ich lange Zeit gedacht.

Ich FÜHLE mich geliebt- dann bin ich geliebt.

Ich FÜHLE mich wertvoll- dann bin ich etwas wert.

Ich FÜHLE Gottes Nähe- dann ist er auch da.

 

Doch manchmal schwinden diese Gefühle. Wenn die Gefühle aufhören, stimmt es dann auch nicht mehr? Vielleicht kennst du diese Gedanken auch: Ich fühl mich gerade gar nicht geliebt. Ich fühle mich nicht wertvoll. Ich fühle Gottes Nähe nicht. Der Psalmist Asaph stellt sich so ähnliche Fragen. In Psalm 77 schreibt er sie in einem Klagelied auf:

„Hat der Herr uns für alle Zeiten verstoßen? Wird er nie wieder freundlich zu uns sein? Ist seine Gnade für immer zu Ende? Gelten seine Zusagen nicht mehr? Hat Gott vergessen, uns gnädig zu sein?“ Psalm 77:8-10

Ich hatte vor ein paar Wochen einen sehr emotionalen Tag. Ich habe mich so ganz und gar nicht geliebt gefühlt. Das Gegenteil war der Fall: ich fühlte mich wertlos und ungeliebt.

Ich bin zu einer befreundeten Familie gefahren (es gab Pfannenkuchen zur Aufmunterung, love it!!!) und die Mama der Familie hat etwas gesagt, was mich berührt hat:

„Debora, du musst es auch gerade nicht fühlen. Du musst einfach nur glauben, dass Jesus dich liebt und wertschätzt und diese Wahrheit annehmen.

Diese Aussage hat mein Herz erreicht.

Ich durfte in den letzten Wochen lernen, dass es einfach egal ist, wenn ich es gerade nicht fühle. Es ist egal, dass ich es mir gerade gar nicht vorstellen kann.

Asaph merkt auch, dass sich Gott nicht abwendet, auch wenn er sich gerade weit weg anfühlt. Er macht sich bewusst, welche Wunder Gott in seinem Leben schon vollbracht hat und hält daran fest. Er macht es sich sogar „immer wieder bewusst“- nicht nur einmal. Manchmal brauchen wir diese ständige Erinnerung an die Wahrheit.

„Ich erinnere mich an deine großen Taten, Herr, und denke an die Wunder, die du einst vollbracht hast. Ich führe mir vor Augen, was du getan hast, immer wieder mache ich es mir bewusst.“ Psalm 77:12-13

Ich darf einfach annehmen. Annehmen, dass Jesus der Weg, die Wahrheit und das Leben ist.

Ich bin sicher, dass es eine Zeit geben wird, wo ich wieder ganz bewusst fühlen darf, was es heißt so von Gott geliebt zu sein. Und bis dahin bin ich einfach dankbar, dass Glaube nicht auf Gefühlen basiert, sondern auf Fakten, die Jesus über uns ausspricht.

Und Fakt ist: er liebt dich und schätzt dich wert. Er wendet sich nie von dir ab (Hebräer 13,5). Das darfst du dir immer wieder bewusstmachen und es einfach annehmen.

LG Debbie (ehem. FW in den USA)

Fotocredits: Maximilian (ehem. FW )

 

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