Freude steckt an. Drei Freiwillige geben Einblick wie viel Neues sie in ihren Einsatzstellen erfahren. Wir im CD-Team freuen uns sehr über solche Berichte. Sie zeigen, wie die jungen Menschen im Neuen lernen und wachsen.
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Ich wollte euch noch von einem richtig schönen Erlebnis letzte Woche berichten. Wir haben einen neuen Jungen (8 Jahre) bekommen. Am Anfang wollte er nicht mit mir arbeiten, weil er Angst hatte, dass ich ihn auslache wenn er einen Fehler macht. Das hat mich echt traurig gemacht. Meine Chefin hatte dann nochmal mit ihm geredet und am nächsten Tag, haben wir dann zusammen gearbeitet. Es lief richtig gut und ich sollte mich zusammen mit ihm auf seiner Mappe verewigen. Deshalb malt er auf dem Bild meine Hand an. Jetzt sind wir schon richtige Freunde geworden und er umarmt mich immer richtig lange, wenn wir uns begrüßen und verabschieden. Wenn er mich von seiner Schule aus sieht, dann ruft er immer nach mir, richtig süß. Meine Chefin meinte auch, dass wir jetzt Best Friends geworden sind. Das war so toll zu merken, dass er seine Angst überwunden hat und mich jetzt so sehr mag. Er wurde und wird leider viel in der Schule gemobbt und deshalb hatte er Angst ausgelacht zu werden. Das tut mir wirklich sehr leid für ihn. Ich hoffe in denn nächsten Wochen kann er sich noch besser einleben.
Julia in Uruguay arbeitet in einem Kinderhort
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In der ersten Stunde bin ich vor allem im Laden, räume auf, sortiere ein, putze und mache alles bereit für die Ladenöffnung. Jeden Morgen gibt es eine kurze „Coffee Break“ mit allen Freiwilligen und meistens auch einer kurzen Andacht. Danach bin ich überall. Ein anderer Freiwilliger meinte mal zu mir: „You’re a lady of many talents, you’re all over the place“. (Du bist eine Frau mit vielen Talenten, du bist ja überall).
Mal darf ich Gemälde arrangieren, bin an der Kasse, hänge Herbstkränze auf, staubsauge, sortiere Kleidung, Bücher… alles mögliche. Und ich liebe das. In jedem Bereich arbeiten so viele unterschiedliche Menschen, die ich kennenlernen darf und es ist echt vielfältiger als ich dachte.
Sara in Kanada arbeitet in einem Second-Hand Laden
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Gott ist mit mir, das spüre ich ganz genau… Vor knapp zwei Wochen wurde ich nachts von lautem Rumpeln geweckt. Mein ganzes Zimmer war am Wackeln. Schnell war mir bewusst, dass es ein Erdbeben ist. Es ging, Gott sei Dank, nur ein paar Sekunden. Doch erst mal blieb die Angst, dass es wieder kommen könnte. Dennoch war tief in mir ein Gedanke, dass ich vielleicht doch nicht mehr zurück nach Deutschland komme. In meiner Angst kam mir ein neuer Gedanke: „Melinda, vertraue mir“. Dann kam ein weiterer Gedanke, „Jesus bei Sturm mit den Jüngern im Boot“ (Markus 4 35-41). Wo Jesus die Jünger fragt: Warum seid ihr so ängstlich? Habt ihr immer noch keinen Glauben? Dies sagte mir erneut: Vertraue Gott. Langsam, aber sicher wurde ich ruhiger, machte mir zur Ablenkung noch etwas christliche Musik an und sagte mir immer wieder „vertraue Gott“. Am nächsten Morgen erfuhr ich, dass es ein Erdbeben mittlerer Stufe war. Gott hat uns alle bewahrt und ist in meiner Angst gekommen und hat mich ruhig gemacht. Dies wurde mir die darauffolgenden Tage erst so richtig bewusst.
Nun mal zu mir. Ich kann nichts anderes sagen, als dass es mir wirklich sehr gut geht. Manchmal überkommt mich ein bisschen die Müdigkeit, aber das ist bei all den Eindrücken und bei allem, was wir hier so machen, nicht verwerflich. Ich liebe es hier und blühe richtig auf. Langsam habe ich wirklich auch das Gefühl, das sieht man mir schon richtig an. Ich meine allein, dass ich das so sagen kann, sagt schon viel aus.
Melinda in Portugal macht praktische Gemeindearbeit