Wie ein Jahr Abenteuer das Leben verändern kann…

9. August 2023

Meine Motivation zu einem Freiwilligenjahr im Ausland entsprang vielen verschiedenen Gründen. Einer davon war: „Wenn ich jetzt ein Jahr im Ausland verbringe, ist mein Fernweh danach wahrscheinlich endlich gestillt und ich kann mein Leben in Deutschland weiterleben.“ Wie falsch ich damit lag.

Mein Freiwilligenjahr in Thailand nur kurz zusammenzufassen, ist nicht leicht, aber ich versuche es einmal mit ein paar Stichworten: abenteuerreich, herausfordernd, bereichernd, ein riesiger Spaß, viele Schwierigkeiten, lehrreich, so viele wunderbare Beziehungen und eine wirklich großartige Zeit mit Gott.

Sich in eine Lebenssituation zu stellen, die nicht viel mit deinem alten Leben zu tun hat, ist besonders dann wirklich fruchtbar, wenn wir Gott bewusst zum Herrn über unsere Entscheidungen machen. In der Praxis gelingt uns das leider nicht immer, doch haben wir zum Glück einen ziemlich gnädigen Gott.

Wie für die meisten ging es für mich nach einem Jahr Abenteuer auf der anderen Seite der Welt wieder zurück nach Deutschland. Der weitere Weg stand erst einmal fest: Mein Studium und meine Ausbildung als Grundschullehrerin beenden. Ein Beruf, den ich vorher in einem kleinen Bergdorf in Nordthailand noch einmal ganz anders kennenlernen durfte.

Ein Staatsexamen und eine Pandemie später stand nun wieder die Frage an, wie das Leben weitergehen soll. Das Was war mich schon lange geklärt, nur das Wo war für mich die große Frage, denn (Oh Überraschung) mein Fernweh war noch nicht gestillt. Ganz im Gegenteil.

Wenn ich das meinen Mitmenschen mitgeteilt habe, war die erst Frage jedes Mal: „Also willst du wieder zurück nach Thailand?“ Und jedes Mal war meine Antwort: „Ach, nicht unbedingt. Ich könnte auch woanders hin.“ Doch Gottes Pläne, wenn auch mir noch nicht bekannt, standen schon fest.
Eine der wenigen deutschen Schulen im Ausland, die eine Grundschullehrerin zur Zeit meines Abschlusses gesucht haben, war die christliche deutsche Schule in Chiang Mai, die Stadt in dessen Gegend ich ein paar Jahr zuvor meinen Freiwilligendienst erledigt habe. Nachdem ich das gelesen habe, habe ich mit vielen Leuten darüber geredet und gebetet, aber eigentlich stand es direkt fest: Das wird meine Stelle.

Ich habe nicht von der Schule in Chiang Mai geträumt oder eine laute Stimme von oben gehört, die mir sagte, dass ich da unbedingt hinmüsse. Ich habe gebetet, mir bei meinen Geschwistern im Glauben Rat gesucht und dann meine Entscheidung getroffen. Ich bin überzeugt, wir dürfen Glauben dafür haben, dass, wenn wir Gott bewusst zum Herr unserer Entscheidungen machen, unsere getroffenen Entscheidungen auch in seinem Willen geschehen. Der Herr öffnet und schließt Türen, manchmal mit einem lauten Knall und manchmal sehr leise.

Ich werde auf ewig dankbar für mein erstes Jahr in Thailand sein, nicht nur, weil es meine weiteren Lebensentscheidungen so beeinflusst hat und ich deswegen jetzt einen wunderbaren Job an einer wunderbaren Schule in einer noch wunderbareren Stadt genießen darf, sondern auch weil ich in der Zeit so unglaublich viel lernen durfte über Dankbarkeit, Demut, Vertrauen, Beziehungen und Gottes allumfassende Gnade. Ich weiß nicht, wie lange meine Zeit im Ausland noch dauern wird und was mich hier noch erwartet. Auch das liegt in Gottes Hand. Doch wenn ich nur halb so viel lerne und halb so gute Erfahrungen mache wie das letzte Mal, halte ich mich immer noch für unglaublich gesegnet.

Mein Leben in Chiang Mai ist jetzt natürlich ein sehr anderes als es damals war, doch ab und zu setze ich noch auf meinen Roller, fahre ein paar Stunden in die Berge und lande wieder an dem Ort, der in meiner Zeit als Freiwillige so viel Segen für mich bereithielt. Wenn ich dort im Gottesdienst sitze und den Liedern des Bergvolkes zuhöre, muss ich oft an ein Lied denken, von dem ich auch schon damals leider nicht viel verstanden habe. Der Titel (der einzige Text, der auch auf Englisch in dem Liederbuch stand) hatte sich mir aber tief eingeprägt:„How pleased and blessed was I“.

Wie erfreut und gesegnet war ich doch. Falls du mit dem Gedanken spielst, ein Freiwilligenjahr im Ausland zu machen, wird mein Ratschlag sein, dass du es auf jeden Fall tun solltest. Allerdings würde ich dir noch den zusätzlichen Rat geben, es zusammen mit Gott zu machen. Dann ist der Segen unaufhaltsam.

Autorin: Katharina I. (ehem. CD-Freiwillige)

 

Bildquellen 1/2 : Katharina I. (ehem. CD-Freiwillige)

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